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Undertow veröffentlichen am 06.12.2013 ihr neues, mittlerweile siebtes, Album „In Deepest Silence“. Gleichzeitig markiert 2013 das 20-jährige Jubiläum der Schwaben. In dieser Zeit hat sich die Band durch harte Arbeit und Durchhaltevermögen in die erste Reihe in Sachen modernem Metal aus Deutschland gearbeitet. „In Deepest Silence“ belegt einmal mehr eindrucksvoll die enorme Kreativität und Leidenschaft die in den Jungs steckt. Bassist Tom beantwortete uns ein paar Fragen. 

Seit eurem letzten Album sind gut drei Jahre ins Land gezogen. Seitdem ist viel passiert bei euch. Was waren die persönlichen Highlights?

UnderTOM: Wir waren sehr geplättet von den durch die Bank super Reviews zu „Don’t Pray To The Ashes“, auch die gemeinsame Tour mit Hackneyed hab ich nur positiv in Erinnerung. Leider kams dann zum Split von unserem alten Drummer Rainer, das war dann eher kein Highlight. Was zu nem richtigen Problem hätte werden können, wurde durch den heimkehrenden „verlorenen Sohn“ Kuddel (der vor Rainer schon bei uns gespielt hat) abgefangen.

Auch die Zusammensetzung der Band hat sich stark verändert. Am Schlagzeug sitzt wieder Alt-Undertower Kuddel und ihr habt euch mit dem zusätzlichen Gitarristen Markus sogar vergrößert. Wie kams und welche Auswirkungen hat insbesondere der vierte Mann auf das Bandgefüge und den Sound?

UnderTOM: Der Undertow-Sound hat sich nicht wesentlich geändert durch den zweiten Gitarristen. Wir können jetzt Sachen, die wir vorher nur auf den Alben umsetzen konnten, auch live bringen. Und ja, es gibt minimal mehr Solos.

Wie sind die neuen Songs entstanden?

UnderTOM: Auch in Sachen Songwriting hat sich im Hause Undertow wenig geändert. Der Impuls geht von Joschi aus, der daheim auf dem Hometrainer mit seinem Frottestirnband die Akustikgitarre traktiert und uns dann die Resultate im Proberaum serviert, gerne mit dem ein oder anderen Hopfengetränk.

Gab es bestimmte musikalische Ziele die ihr erreichen wolltet?

UnderTOM: Nein. So läuft das bei uns nicht. Wir hatte natürlich weder Bock uns zu wiederholen noch zu enttäuschen, aber wir formulieren da keine Businesspläne und füllen Excel-Tabellen.

Mit „Canvas Ghosts“ habt ihr einen untypisch zugänglichen Track auf der Platte. Wie kams dazu?

UnderTOM: Tja, dumm gelaufen. Ist uns wohl so rausgerutscht, ich hoffe das ist jetzt nicht allzu schlimm für Dich und Du kannst uns das nochmal nachsehen.

Auf „Everember“ gibt es dann als Gegensatz einen derben Blastbeat, was ebenfalls ungewöhnlich für Undertow ist. Wolltet ihr euren Sound bewusst erweitern?

UnderTOM: Nein, wie gesagt, so analytisch und kalkulierend läuft das bei uns nicht. Aber wir waren ja zusammen mit Hackneyed auf Tour. Und da die Kerle ja rein rechnerisch unsere Kinder sein könnten, wollten wir vielleicht zeigen, dass es die AH-Mannschaft auch noch ganz zackig drauf hat.

Gibt es bei dem Album ein lyrisches Konzept? Wovon handeln die Texte?

UnderTOM: Oh, da würde ich jetzt ja gerne etwas intellektuell ausbaldowertes zum Besten geben, aber nein. Das wäre mal ein interessanter Ansatz, aber ist irgendwie dann auch zu artsyfartsy für uns. Die Texte behandeln nach wie vor das, was uns selbst oder Leute in unserem Umfeld so umtreibt, was einen kaputt macht, wo man ohnmächtig davor steht und irgendwie damit klar kommen muss.

Wofür steht für euch der Titel „In Deepest Silence“?

UnderTOM: Da gibt es immer wieder mal so Momente, wo der große Regisseur die Ultrazeitlupe reinhaut und man fühlt, wie ein riesiges Gewicht auf die eigenen Schultern kracht und einem alles aus den Händen gleitet. Ohnmacht, Verlustangst, solche Sachen…

Als Bonus habt ihr zwei ältere Songs als Akustik Version neu aufgenommen. Eine nicht unbedingt naheliegende Transformation eures Sounds. Wie kams dazu?

UnderTOM: Ach, wir haben schon sehr lange immer wieder akustische Songs auf unseren Alben. Zunächst war die Idee diese Songs auf einer extra (Mini)CD der Erstauflage des Albums beizulegen, das ließ sich dann aber nicht so umsetzten. Und so sind die Songs jetzt eben auf dem regulären Album – quasi als Dankeschön für 20 Jahre Fantreue.

Als Gast habt ihr euch diesmal Björn Gooßes (The Very End, ex-Night In Gales) eingeladen der bisher ja mit Killustrations für eure Artworks zuständig war. Es ist wohl fast schon eine Art Tradition mit ihm zu arbeiten.

UnderTOM: Stimmt. So ists aber gar nicht gewesen. Björn hat vor ein paar Jahren schon auf einem großen Festival einen Song mit uns gesungen und als wir über Gäste fürs neue Album nachgedacht haben, stand er auch auf der Liste. Und als James Hetfield kurzfristig abgesagt hat, ist er dann nachgerückt.

Das Artwork hingegen hat euer Freund Frank Schillinger übernommen. Warum habt ihr mit ihm und nicht mehr mit Killustrations gearbeitet?

UnderTOM: Frank kenne ich schon seit Jahren. Dass der Kerl auch unglaublich atmosphärische Fotos schießt, ist mir aber erst vor ein paar Monaten so richtig bewusst geworden. Ich finde die Fotos extrem beeindruckend und eigen und da lag es nahe mal mit ihm für ein Undertow-Artwork zusammenzuarbeiten.

Ebenfalls auf dem Album zu hören ist Gary Meskil von Pro-Pain. Wie kam es dazu?

UnderTOM: Wir nehmen ja seit Jahren im 141 Studio in Schwäbisch Hall auf. Und wie es der Zufall (?) wollte, haben sie zu der Zeit, zu der wir im Studio am Gesang gerödelt haben, eine Show in einem Club in Schwäbisch Hall gespielt. Nachdem wir vor ein paar Jahren gemeinsam in Europa unterwegs waren, hatten wir losen Kontakt gehalten. Es hat uns dann doch überrascht und gefreut, wie schnell Gary zugesagt hat und wie cool das Resultat geworden ist.

Wie sehen eure Tourpläne aus?

UnderTOM: Vor der Veröffentlichung haben wir gerade eine Deutschlandtour mit End Of Green gespielt. Als nächstes steht dann am 7.12. erst mal unser Jubiläumskonzert und kombinierte Releaseparty in Giengen an. Im Frühjahr werden wir dann mit The Very End gemeinsam touren bevor dann Sommerfestivals auf dem Plan stehen. Danach das übliche: USA, Australien und Japan.

Bald gibt es ja euer 20-jähriges Jubiläum wenn ich richtig gerechnet hab. Ist etwas Besonderes geplant?

UnderTOM: Wir haben uns was ganz gewieftes ausgedacht: wir veröffentlichen ein neues Album! Nee, im Ernst, kurz nach dem Veröffentlichungsdatum an Nikolausi, werden wir in der Heimat ein ganz besonderes Konzert spielen. Da sind zum einen zwei ganz besondere Vorbands mit dabei: End Of Green und Breschdleng. Wir werden viele Songs erstmals live spielen, mache Songs nach langen Jahren wieder mal aus der Kiste holen und die ein oder andere Überraschung wird es auf der Bühne auch noch geben. Und neues Merch haben wir dann auch im Angebot.

Letzte Worte?

UnderTOM: Da fand ich seither die am besten: “I should never have switched from Scotch to Martinis.”

Rolf Gehring

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Interview: Interview mit Sänger Joschi zu Milgram. (2006)
Interview: Interview mit Sänger/Gitarrist Joschi und Bassist Tom, (2010)
Review: 34CE, 2003 (rg)
Review: Milgram, 2006 (rg)
Review: Don´t Pray To The Ashes, 2010 (rg)
Review: In Deepest Silence, 2013 (rg)