Undertow - Milgram
Das letzte Lebenszeichen von Undertow „34CE“ liegt fast drei Jahre zurück. Nun meldet sich das Trio mit einem neuen Streich zurück. Nachdem man Undertow schon lange mehr auf eine bloße Crowbar Kopie limitieren kann, ist auch auf Milgram wieder eine deutliche Steigerung erkennbar. Nach einem kurzen Intro legen die Jungs mit „Stomping Out Ignorance“ recht flott und aggressiv los und auch im folgenden „Two Fingers“ darf knackig gemosht werden. Hier trifft man in Form eines atmosphärischen Mittelparts inklusive subtiler Frauenstimmen auf die erste Überraschung. Von dieser Sorte begegnen dem geneigten Hörer noch einige auf der Platte, sei es in Form unerwarteter Wendungen im Songwriting, dem Einsatz stimmungsvoller Samples oder Variationen im Gesang. Undertow haben ihre Stärken, die eindeutig in der Dynamik der Songs liegt, weiter verfeinert. So bringt die Band harte Momente mit knackigem Riffing mit zelebrierter Melancholie in Form schleppender Beats und massiven Gitarrenwänden gekonnt in Einklang. Bestes Beispiel ist „Homemade Funeral“ der vom düster Trauerkloß zum fetten Groovemonster und wieder zurück mutiert. Dabei schafft es die Band ihren Songs sowohl ein hohes Maß an Eingängigkeit zu verleihen und dabei trotzdem eine beeindruckende Atmosphäre zu erschaffen die für einige Gänsehautmomente sorgt. Die Jungs legen hörbar ihr volles Herzblut in die Musik und das hört man. Jeder Song ist ein Knaller. Wer es nicht schon vorher gewusst hatte, muss es spätestens mit diesem Werk anerkennen: Undertow sind eine außergewöhnliche und großartige Band. (rg)