Undertow - In Deepest Silence
Die Spatzen pfeifen es ja schon seit geraumer Zeit von den Dächern, bei den Schwaben von Undertow bekommt man ganz große Metal-Kunst geboten. In diesem Jahr feiert die Band ihr 20-jähriges Jubiläum mit der Veröffentlichung ihres siebten Studioalbums. Der Vorgänger „Don´t Pray To The Ashes…“ war der bisherige Höhepunkt auf der mit jeder Platte steil ansteigenden „wie-geil-ist-das-denn?“-Skala. Mit dem neuen Werk „In Deepest Silence“ legt die Band unglaublicherweise nochmal eins drauf. Die Scheibe ist nichts geringeres als die bisher kompakteste, gleichzeitig vielseitigste und ausgefeilteste Platte bisher. Nach dem stimmungsvollen Intro „Barefaced“ steigt die Band mit „Canvas Ghosts“ mit einem unerwartet eingängigen und fast beschwingten Track in die Platte ein. Selbstverständlich nicht ohne die tonnenschweren typischen Undertow-Riffs und Joschis eindringliche Vocals. Letzter zeigt sich vielfältiger denn je. Die derberen Töne wirken nun noch etwas fieser und bestimmter, während die melodischen Momente klarer ausfallen. Doch abseits von technischen Feinheiten ist es einmal mehr die hörbare Leidenschaft, die in seiner Stimme liegt, welche der Platte ihre Brisanz verleiht. Bereits mit dem nächsten Song „BoxShapedHeart“ hämmern sich Undertow endgültig in die Herzen der Zuhörer. Der schwere Mosher mit reichlich Herz und griffigem Riffing zeigt die Band sehr selbstbewusst und über alle Zweifel erhaben. Jeden Track einzeln unter die Lupe zu nehmen, würde den Rahmen sprengen. Im weiteren Verlauf bekommt man aber alles geboten, was das Herz des zeitgemäßen Metallers bewegt. Die Jungs drücken auch mal gern aufs Gaspedal, diesmal sogar bis in Blastbeat Regionen, es gibt begnadete Riffs zu hören, für die andere Bands ihre Großmutter verkaufen würden, Gastauftritte von Gary Meskil (Pro-Pain) und Björn Gooßes (ex-Night In Gales, The Very End), wunderbare Melodien und ein Sack voll Hits. Jeder Track ist ein Killer. Als Bonus gibt es zum Schluss noch Akustikversionen zweier älterer Songs. Das tolle Artwork von Frank Schillinger passt perfekt zur Scheibe. Wer mit Undertow oder Bands wie Crowbar oder Kingdom Of Sorrow bisher auch nur entfernt etwas anfangen konnte, sollte sich die Scheibe besorgen. Jetzt. Sofort. (rg)