In Flames - Come Clarity
Das Vorgängeralbum “Soundtrack to your Escape†krankte an einer zwar guten Idee (ein Haus im Abseits zum Studio umfunktionieren und dort mit einem Top-Produzenten arbeiten), die führte aber nicht zum erwünschten Ergebnis: die Songs waren gewohnt hochwertig, der Sound hinkte aber deutlich hinterher. Aus Fehlern lernt man im besten Fall, und die Schweden um Sänger Anders Fridén haben eigentlich seit jeher fast alles richtig gemacht. Als Wegbereiter der schwedischen Death Metal-Szene folgten ihnen und ihrem Stil ganze Heerscharen an Nachfolgebands (und Fans), der Fünfer ruhte sich aber nie auf den Lorbeeren aus, hat den Death Metal längst hinter sich gelassen und schraubte permanent am eigenen Sound. Und der passt auf diesem Album wies Gesäß aufs Gefäß. Bereits der erste Song „Take this Life“ vereint einen ohrwurmverdächtigen Refrain mit knallhartem Riffing und einem herrlich knarzigen Bass. Moderne Elemente wie Synthie-/Keyboardsounds (wie z.B. bei „Leeches“) lockern das Material ebenso auf, wie der weibliche Gesang bei „Dead End“, der dezent an The Gathering erinnert und das ideale Gegengewicht zum ruppigen Charakter des Songs bildet. Und das Gitarristenduo Gelotte/Strömblad lässt sich nicht lumpen und schüttelt sich ein ums andere Killer-Riff aus den Ärmeln. Das legt die Latte für die Szenekollegen schon mal ordentlich hoch und es fragt sich, ob das 2006 jemand einstellt oder sogar noch übertrifft. (tj)