In Flames - A Sense Of Purpose
Seltsame Sache, das, große Teile des Illdisposed-Reviews zu deren neuem Album "The Prestige" passen genauso gut auch auf deren skandinavischen Landsleute von In Flames. Auch hier eine Band, die seit langen Jahren am Start ist, deren aktuelles Werk unterm Strich, und vor allem im Vergleich zu vorherigen Veröffentlichungen, enttäuscht. Während sich ein Großteil der Kritiker doch tatsächlich übers allzu bunte Coverartwork echauffieren, liegt mir das allzu blasse Songmaterial schwer im Magen. Hatten die beiden auch nicht gerade als Meilensteine durchgehenden Vorgänger immerhin starke Opener und den ein oder anderen Hit im Angebot, ist bei "A Sense Of Purpose" schon der Einstieg mit "The Mirror´s Truth" eher so na ja. Klar, die bekannten In Flames-Trademarks sind alle vertreten, Melodie galore sowohl in den Gitarren als auch im großen Refrain, klingt trotzdem irgendwie nach Pflichtübung. Da gefällt mir das folgende "Disconnected" schon besser, was aber zu großen Teilen aufs Konto der einprägsamen Textzeile "I feel like Shit, but at least I feel something" geht. Auf mich macht das ganze Album irgendwie einen von Unlust bzw. Routine geprägten Eindruck. So nach dem Motto "Ok, wir haben hier offensichtlich ein erfolgreiches Vehikel geschaffen, der Kalender meint es wäre Zeit für unser nächstes Album, dann wollen bzw. müssen wir also mal." Nicht falsch verstehen, ich möchte die Band und viele ihrer Songs nicht missen, habe großen Respekt vor ihren Leistungen, empfinde das neue Album aber als uninspiriert. Einer der vergebenen Punkte geht dann auch eindeutig aufs bunte Cover, nicht dass ich mir jetzt ein Shirt davon zu Weihnachten wünschen würde, aber das ist ein mutiger Schritt weg vom zur genüge erkundeten und bekannten Weg der Band, so was hätte ich mir auch - wenigstens in Ansätzen - musikalisch gewünscht. (tj)