Keith Caputo - A Fondness For Hometown Scars
Schon bevor er als Solokünstler aktiv wurde, als Keith Caputo also noch seinen Teil dazu beitrug, dass die Metalband Life Of Agony etwas ganz besonders war, überraschte dieser kleine Mann mit seiner außergewöhnlichen Stimme. Nach dem vorläufigen Ende der Band, war es ein logischer Schritt solo weiter zu machen und sein erstes Album "Died Laughing" schien ihm eine vielversprechende Zukunft zu ermöglichen. Wesentlich weniger (harte) Gitarren und Songs, die ihn sowohl als herausragenden Sänger als auch Songwriter zeigten, sichern diesem Album bis heute einen Ehrenplatz in vielen CD-Schränken. Es kam in der Folge, wie bei so vielen genialen Künstlern, denen oft der Sinn fürs Business und noch viel öfter der fürs eigene Wohlsein fehl: Querelen mit Plattenfirmen und vor allem Konflikte mit illegalen Substanzen ließen die folgenden Veröffentlichungen doch meist arg zu wünschen übrig, ob nun von der Produktion her, oder ab und an auch von der Qualität des Materials. Die letzte Veröffentlichung "Heart´s Blood On You Dawn" war schon sehr erfreulich und diesen Weg ist Keith konsequent weitergegangen. Life Of Agony wurden vor ein paar Jahren reaktiviert, was aber nicht heisst, dass Keith nicht weiterhin auch solo Alben veröffentlicht, und das ist gut so! Denn "A Fondness For Hometown Scars" ist die erste Veröffentlichung, die ähnlich überzeugen kann wie sein Solodebut. Die zwölf Songs sind allesamt gelungen, oft balladesk, nachdenklich und melancholisch, ab und an aber auch richtig rockig - wie etwa das verdächtig Stone Temple Pilots-artige "Troubles Down". Vom Kitsch hält er sich trotz viel Gefühl fern und wenn ich nen Kamin hätte, wär das ein prima Album dafür. (tj)