Crisis Never Ends - Kill Or Cure
Eine Musikgruppierung mit „Krise“ im Namen… hm, Earth Crisis, nein. Crisis Never Ends, genau richtig. Wobei man bei der schwäbischen Formation nicht gerade von einer Krise reden kann. Denn seit fast zehn Jahren kämpfen sie sich durch den Musikmarkt, und das mit Erfolg. Zahlreiche Live-Shows, Split-CDs, Mini CD und durchweg positive Kritiken von der Szene stehen für sich. Und jetzt ist es auch schon wieder Zeit für das nächste Full length Album. Das hört auf den Namen Kill Or Cure. Nach dem schön langsamen Instrumental geht’s auch schon derbe zur Sache. Metal Meets Hardcore. Und man muss vorab sagen, neu erfunden wird hier natürlich nichts, schon klar. Aber wenn es dann so melodisch und druckvoll rübergebracht wird, kann man da keinen Abzug geben. So ist es nämlich der Fall. Die Gitarren klingen noch geiler als auf dem Vorgängeralbum, das Drumming genauso tight, man hat also den rechten Weg eingeschlagen. Hier wird bei jedem Lied ordentlich geholzt (mir besonders wertvoll). Als einzigsten Nachteil von Kill Or Cure werden viele den eintönigen Gesang von Frontsau Heiko Blocher anprangern, der schreit wie bisher durch das Album. Mich persönlich stört das aber in keinster Weise. Als Schmankerl gibt’s noch vegane Unterstützung bei dem Song „Stop And Think“ von Maroon Schreihals Andre Moraweck. Der Gesanganteil ist zwar gering, aber man sieht, dass die Szene zusammenhält, echt klasse Kooperation. Nach erstem Durchhören klingen viele Songs leicht identisch und relativ lang, man kann sich auf Anhieb keinen Favoriten rauspicken. Aber nach mehrmaligem Genuss der Platte zünden die Songs und man ertappt sich beim mitbangen. So soll es ja auch sein, Langzeiteffekt. Von daher: Klasse Scheibe. Aber wir wissen ja eh alle, dass Crisis Never Ends Live eine Macht ist, deshalb genießt die Songs in einem kleinen, schäbigen Club, da regiert die Band. (hs)