War From A Harlots Mouth - In Shoals
War From a Harlots Mouth aus Berlin haben mit ihrem Debüt "Transmetropolitan" und dem unermüdlichen Touren in dessen Folge einiges an Aufmerksamkeit erregt. Selten hat chaotischer Hardcore mit Jazz Einflüssen so brutal und gleichzeitig so eingängig geklungen. Jetzt meldet sich die Band mit ihrem neuen Werk zurück. Die Band ist ihrem Stil absolut treu geblieben und konnte diesen noch weiter verfeinern. Vertrackte Blastbeat Attacken treffen einmal mehr auf wilde Gitarrenflitzereien und schräge Rhythmen. Aber auch wird schnell klar, dass man kein Musikstudent sein muss um mit der Musik von War From a Harlots Mouth etwas anfangen zu können. Die neuen Songs sind zwar noch immer komplex und niemals vorhersehbar, aber eben ein gutes Stück geradliniger ausgefallen als das Material vom Vorgänger. Auch sind die Jazz Referenzen deutlich zurück geschraubt worden. In meinen Augen eine eher betrübliche Tatsache. Trotzdem sind die neuen Songs natürlich ziemlich abgefahren und mindestens ebenso brutal. Niko (ex-The Ocean), der neue Mann am Mikro, macht mit seinen brutalen Shouts eine sehr gute Figur. Im Vergleich zu seinem Vorgänger trifft er die Töne deutlich tiefer. Die Produktion ist sehr dumpf ausgefallen und ist im ersten Augenblick recht gewöhnungsbedürftig, macht dann aber eine coole Figur. "In Shoals" ist zwar ein starkes Album einer überdurchschnittlichen Band geworden, trotzdem hätte ich mir aufgrund des Vorgängers etwas mehr erwartet. So ist die Platte zwar ohne Zweifel sehr geil geworden, aber eben nicht dieses Überalbum das es hätte sein sollen (bzw. können). (rg)