Killswitch Engage - Killswitch Engage
Ein selbstbetiteltes Album von Killswitch Engage? Hatten wir das nicht schonmal? Ja, in der Tat war auch das Debüt der Band nach dem Bandnamen benannt. Es ist durchaus ungewöhnlich dies ein zweites Mal zu machen, haben die Jungs aber nun mit der Begründung, dass die Platte eine Art Neuanfang ist. In der Tat hat die Band zum ersten Mal ein Album mit einem außenstehenden Produzenten, namentlich Brendan O`Brien, gemacht. Bisher war immer Gitarrist Adam D. in dieser Rolle. Musikalisch muss ich aber sagen, dass sich ein echter Neuanfang anders hätte anhören müssen. Die Platte stellt zwar eine Weiterentwicklung dar, sicher aber keine grundlegende Veränderung. Fans dürften keinesfalls vor den Kopf gestoßen werden. Die melodische Komponente hat im Sound der Band wieder einmal mehr Bedeutung zugemessen bekommen. Dies äußert sich vor allem in dem gesteigerten Anteil des klaren Gesangs. Warum auch nicht, schließlich ist Frontmann Howoard Jones definitiv einer der ausdrucksstärksten Sänger im Genre. Dies stellt er in zahlreichen großartigen Gesangsmelodien unter Beweis. Aber keine Angst, auch brutale Vocals gibt es noch immer zur Genüge. Weiterhin ist in den Songs ein deutlicher Rock Einfluss zu spüren, der sich immer wieder in die grundsätzlich sehr metallische Ausrichtung einstreut. Auch scheint die Band gesteigerten Wert auf die melodische Gitarrenarbeit gelegt zu haben. Aber wie gesagt, so wirklich grundlegend sind diese Veränderungen nicht. Eher Feinheiten. Wirklich brutale Momente sind zwar seltener, aber es gibt noch immer Parts in denen ordentlich auf die Tube gedrückt wird. Nach all der Erbsenzählerei kommt es unterm Strich aber auf die Songs selbst an und hier ist alles großartig wie eh und je. Die Band erschafft einmal mehr eine perfekte Symbiose aus spanneder Gitarrenarbeit und ergreifender Gesangskunst. Jeder Song auf dem Album ist ein Hit und jeder hat einen ganz eigenen Charakter. Songs wie „Reckoning“, „The Return“ oder „This Is Goodbye“ sind sicherlich bald nicht mehr aus dem Liveset der Band weg zu denken. Wobei sich im Grunde alle elf Tracks auf gleich hohem Niveau bewegen. Das neue „Killswitch Engage“ ist zwar nicht unbedingt der revolutionäre Neuanfang, aber unbestreitbar ein verdammt geiles Album. (rg)