The Bunny The Bear - If You Don´t Have Anything Nice To Say…
Um ehrlich zu sein habe ich nicht viel erwartet als ich die Cover- und Bandfotos gesehen habe. Typen mit Hasen bzw. Bärenmaske. Ich ging davon aus, es mit einer weiteren austauschbaren Hype Band zu tun zu haben, die von Victory im Zuge des Deathcore/ Elektro Crossover Booms schnell gesignt wurde. Schon der Opener „Prelude To Pregnancy“ schien meine Vermutung zu bestätigen. Wilde Keyboard/Synthie Songs werden mit stumpfen Deathcore Riffs vermengt, dazu wird gebrüllt und gekreischt. Doch schon der zweite Song „Aisle“ lässt durchblitzen, dass in der Band wohl doch mehr steckt als oberflächliches Mitschwimmen auf dem Hype. Zwar sind die musikalischen Eckpunkte abgesteckt, doch verfügt die Band doch über deutlich mehr Tiefgang. Das wird insbesondere in den melodischen Momenten klar, dann klingt The Bunny The Bear nicht selten nach einer Mischung aus 80er-Darkwave und Coheed & Cambria. Die Band hat Drive und ein Gespür für gute Hooks und Melodien. Oft zwar verdammt nahe an der Grenze zum Kitsch, aber meist geschickt gerettet. Gekrönt wird das Ganze von einer sehr charismatischen und variablen Gesangsstimme. Die Symbiose mit den harten Parts passt zwar, jedoch würde man sich in diesen Momenten auch hier etwas mehr Ideenreichtum wünschen. Das Riffing ist doch oft recht abgehangen. Umso stärker sind dafür die Melodien. Das scheint die Band auch selbst erkannt zu haben und setzt verstärkt auf Eingängigkeit. Nach ein paar Durchläufen wird klar, dass die Band aus Buffalo tatsächlich etwas auf dem Kasten hat und einen originellen und frisch klingenden Sound kreiert hat. Hier und da gibt es sicherlich noch Kanten zu glätten, aber insgesamt ist „If You Don´t Have Anything Nice To Say…“ ein sehr solider Einstand. (rg)