Ringworm - Scars
Als sich Ringworm 1991 in Cleveland gründeten, wurden sie als die kleinen Brüder von Integrity gehandelt. 2001 wurden sie von Victory unter Vertrag genommen und so auch einem größeren Publikum bekannt. Ihr derber, düsterer Stil wurde in der Tat stark von Intregrity geprägt, doch während diese irgendwann im musikalischen Nirvana landeten, entwickelten sich Ringworm stetig weiter. Ihr letztes Album „The Venomous Grand Design“ war zwar bestenfalls Durchschnitt, doch für Fans des typischen Clevo Sounds sicherlich brauchbar. Das neue Album „Scars“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, wirkt aber deutlich stimmiger. Ihrem Stil ist die Band treu geblieben. Simple, knarzige Riffs werden mit viel Wut und Tempo sowie Einflüssen aus Thrash und Rock zu bösartigem Hardcore verarbeitet. Dazu spuckt Frontmann Human Furnace Gift und Galle wie nur er es kann. Die Songs werden immer wieder mit stimmungsvollen Samples angereichert. Die Produktion ist ebenfalls recht scheppernd und knarzig ausgefallen, liegt aber durchaus im grünen Bereich. Interessant ist bei „Scars“, dass einige Songs wie „Used Up Spit Out“ mit ihrem stumpfen Riffing, ziellosen Arrangements und überfrachteten Vocals eher nerven, während Tracks wie „Scars“ oder „Angel fuck“ durchaus durch ihren düsteren Charme und kernige Riffs überzeugen können. So entsteht ein eher gemischter Eindruck. Insgesamt ist „Scars“ in meinen Augen das beste Ringworm Album bisher, wobei auch gesagt sein muss, dass hier meine persönliche Messlatte nicht besonders hoch lag. Fans der Band werden sich sicherlich über die Platte freuen. (rg)