H2O - Don´t Forget Your Roots
Coveralben gehören mittlerweile in die Diskographie jeder Band, die etwas auf sich hält. Gerade erst zollte mit Skarhead eine andere Band aus New York in Form einer Coverplatte ihren Heroes Tribut. Jetzt legen H2O mit „Don´t Forget Your Roots“ ihre Wurzeln offen. Mit an Bord sind die üblichen Verdächtigen Old-School Hardcore und Punk Helden. Nicht fehlen dürfen natürlich Hardcore Helden wie Sick Of It All (Friends Like You), Madball (Pride), Gorilla Biscuits (Cats And Dogs), 7 Seconds (Satyagraha), Bad Brains (Attitude) und Warzone (Don’t Forget the Struggle, Don’t Forget the Streets). Aber auch der Punk-Rock Ecke wird mit Songs von Rancid (Journey to the End), Descendents (Get The Time), Dag Nasty (Safe) und Mighty Mighty Bosstones (Someday I Suppose) gehuldigt. Auch frühe Helden wie Ramones, The Clash und Social Distortion werden gecovert. Insgesamt haben es 15 Songs auf das Album geschafft. Meist geben H2O die Tracks recht originalgetreu wieder, alle Songs bekommen allerdings diesen leichtfüßigen H2O Charme. So klingt Madballs „Pride“ deutlich weniger bissig und Social Distortions „Sick Boy“ ebenfalls glatter. Andere Tracks wie „Get The Time“ von Descendents könnte man auch für einen H2O-eigenen Song halten. Die Jungs haben natürlich kein Problem, die Songs souverän zu spielen und durch die moderne Produktion und die Spielfreude der Band bekommen viele der alten Tracks einen frischen Anstrich. Trotzdem vermisst man auf dem Album die Überraschungen. Keiner der Songs fällt aus dem Rahmen oder ist untypisch. Selbst, dass H2O eine Band wie Embrace (Minor Threat Nachfolger) ausgegraben haben, überrascht nicht wirklich. Da war die Version von Madonnas „Like A Prayer“, die als Hidden Track auf dem Album „Go“ zu finden war, schon deutlich ausgefallener. So ist „Don´t Forget Your Roots“ ein cooles Album einer immer wieder sympathischen Band. Für Fans sicher ein must-have, für alle anderen aber nicht. Nach dem tollen Reunion Album „Nothing to Prove“ von 2008 hätte man sich von H2O statt einem schnöden Coveralbum lieber ein neues Album mit eigenen Tracks gewünscht. (rg)