Nightrage - Descent Into Chaos
Wer dachte das Nightrage sei aufgrund der vertretenen Prominenz lediglich ein Nebenprojekt von dem nach dem glänzenden Debüt nicht mehr viel zu erwarten ist, wird mit dem Zweitwerk der Band eines besseren belehrt. Neben einem Austausch der Rhythmussektion ist der Kern der Band, also das Gitarrenduo aus Gus G. (ex-Dream Evil, Firewind) und Marios Iliopoulos sowie Frontderwisch Tompa (ex-At The Gates, The Great Deceiver) erhalten geblieben. Die Band konnte sich im Vergleich zum Debüt noch mal steigern und liefern eines der besten melodic Death Metal Alben der aller Zeiten ab das sich in eine Reihe mit Klassikern wie „Slaughter Of The Soul“ oder „The Jester Race“ einreihen dürfte. Der Spannungsbereich zwischen brutalen Killerriffs und wunderbaren Melodien wurde noch mal vergrößert. So bietet der Opener „Being Nothing“ erstmal hyperschnelles Blastbeat geholze gepaart mit messerscharfen Riffs bevor sich die Gitarristen eine Schlacht um die schönste Melodie liefern. Die Songs bieten reichlich Dynamik, so wird das Tempo geschickt zwischen flottem Gebolze und groovenden Parts variiert ohne das durchgängig hohe Energielevel herabzusetzen. Darüber thront das erhabene Organ von Tompa der sich mal wieder in Höchstform zeigt und es wieder schafft seinen aggressiven Shouts so etwas wie eine Gesangsmelodie zu verleihen. Gastgesang von Dark Tranquillitys Mikael und dezenter Keyboardeinsatz von Fredrik Nordström sind angesichts der Qualität der Songs lediglich nette Dreingaben. All Killer, no filler. Man kann hier wohl ohne Übertreibung von einem Meilenstein reden. (rg)