Oceansize - Frames
Acht Songs in über 65 Minuten Spielzeit, ein sehr spartanisches und erst auf den zweiten Blick smartes Cover... die britischen Alternative-Progs entwickeln sich immer weiter weg von den Hörgewohnheiten und Bedürfnissen der breiten Masse. Die Songs sind länger (zwei sogar über zehn Minuten), fließen allesamt mehr, es mangelt aber auch etwas an einprägsamen Passagen, was auch damit zusammenhängt, dass die Musik mehr in den Vordergrund getreten ist und der Gesang oft eher zweitrangig scheint. Ob der Label- und Bassistenwechsel aufs Material ausgewirkt haben? Manche Songs machen es einem jedenfalls richtig schwer. "Sleeping Dogs And Dead Lions" beispielsweise ist zwar einer der kürzesten Songs des Albums, wirkt aber irgendwie völlig zerrissen. Wie beim Vorgänger "Everyone Into Position", der nach dem überragenden Debut "Effloresque" auch erst mal ein harter Brocken war, bringt jeder weitere Hördurchgang mehr Verständnis, "Savant" und auch das finale "The Frame" wissen jedenfalls zu begeistern - wohl ein klassischer Grower! (tj)