Emmure - Felony
Emmure gönnen sich nach dem schwer verdaulichen Brocken “The Respect Issue” aus dem letzten Jahr keine lange Auszeit sondern legen direkt mit einem neuen Album nach. Die Band versuchte sich schon damals aus dem recht eindimensionalem Stilkorsett zu lösen, in dem sie steckte. Die Ansätze waren durchaus vorhanden und das Album war insgesamt nicht von schlechten Eltern, klar war aber auch, dass bei dem nächsten Album mehr passieren muss um nicht zu sehr abzustumpfen. Dieses Album liegt nun vor und die Band hat es in der Tat geschafft, ihren Sound mit neuen und interessanten Aspekten anzureichern. Zum einen haben wir natürlich wieder die althergebrachten Emmure Stilelemente. Hier werden wieder die Riff-Muskeln spielen gelassen, vertrackte Beats und natürlich oberfieses Shouting und Growls, die teilweise auch an Zao erinnern, gibt es reichlich. Aber Emmure haben auch Neues dazugelernt. Zum einen gibt es Melodien und melodischen Gesang zu hören, dies aber nur vereinzelt und nicht so, dass es die Band grundlegend umkrempeln würde. Die bemerkenswerteste Veränderung am Sound ist die Tatsache, dass die Songs deutlich aufgelockerter und spannender klingen. Um dieses Ziel zu erreichen werden Melodien eingesetzt, aber auch Spoken-Word oder einfach der reduzierte Einsatz von typischen Dampfwalzen Riffs führen zum Ziel. Tatsache ist, dass die Band im weiteren Verlauf der Platte immer wieder für Aha-Effekte sorgt, indem sie Parts auftischt, die man so nicht von ihr erwartet hätte. Das steht der Band wirklich sehr gut und hebt sie endgültig aus der Eindimensionalität heraus. Einziger Wehrmutstropfen der Platte ist, dass es zwar einen Haufen cooler Momente gibt, aber kaum einen echten Hit. Weiterhin klingt der gurgelnde Fauchgesang teilweise etwas monoton. Ansonsten aber geht der Daumen eher nach oben. (rg)