Katatonia - Night Is The New Day
Bereits 1991 in Schweden als Death Metal Band gegründet, sind Katatonia eine der Bands, die sich über die Jahre und Alben zu einer erwachsenen Band verpuppt haben, die wie beispielsweise auch Acts wie Paradise Lost, My Dying Bride oder Anathema dieser ersten Erscheinungsform Death Metal längst entwachsen sind und sich weiterentwickelt haben. Drei Jahre nach ihrem letzten Meisterwerk „The Great Cold Distance“ sind sie spätestens mit ihrem neuen, achten Album an einem Punkt angekommen, wo sie nicht mehr mit einer einzigen Genrebezeichnung wie Doom, Dark oder Gothic Metal greifbar sind. Bei den ersten Durchläufen fällt es fast schon schwer, die Band zu erkennen, die man seit Jahren schätzt. Beim intensiven Hören und Einlassen aufs Material stellt sie sich aber dann endlich ein, die Erkenntnis. Die Band stellt sehr mutig ihr Meisterwerk vor, Gitarren treten oft in den Hintergrund und Programming spielt eine stärkere Rolle als je zuvor und Sänger Jonas hat erneut an sich gearbeitet, traut sich noch mehr und zeigt die vielschichtigste Leistung bisher. War auf den vorherigen Alben meist ein eindeutiger Singlekandidat enthalten, sucht man diesen offensichtlichen Track vergebens, Katatonia sind keinesfalls eingängiger geworden, manches ist sehr komplex und vertrackt. All das ist aber nur der wirklichen Essenz des Schaffens der Schweden geschuldet: der Atmosphäre der Songs. „Idle Blood“ ist mit akustischen Gitarren, Streichereffekten und einem schwelgerischen Refrain einer der herausragenden und besonders mutigen Tracks – bleibt abzuwarten und zu hoffen, ob und dass die Fans diesen Schritt mitgehen können/wollen. Die Band ist jedenfalls reifer und erwachsener denn je! Auf der limitierten Version im buchartigen Digipack mit Lackdruck gibt’s mit „Ashen“ einen Bonustrack. (tj)