The Haunted - Exit Wounds
Als Peter Dolving seinen Ausstieg bei The Haunted verkündete, war das allein zwar bedauerlich aber noch nicht das Ende der Band. Schließlich stieg Dolving bereits nach dem Debüt schon einmal aus. Als dann aber nur wenige Monate später auch Gitarrist Anders Björler und Drummer Per Möller Jensen ebenfalls ihren Ausstieg verkündeten, galt das quasi als Aus der Band. Doch die Rechnung wurde ohne die verbleibenden Mitglieder Patrik Jensen (Gitarre) und Jonas Björler (Bass) gemacht. Die dachten nämlich nicht an eine Auflösung. Stattdessen wurden drei neue Mitglieder rekrutiert. Darunter gleich zwei bekannte The Haunted-Veteranen: Adrian Erlandsson (Drums, auch bei At The Gates und Paradise Lost) und Frontmann Marco Aro (The Resistance, Ex-Face Down), der bereits die beiden Alben „The Haunted Made Me Do It“ und „One Kil Wonder“ eingesungen hat. Komplettiert wird das neue Line-up von Ola Englund (Gitarre, Ex-Six Feet Under). Jetzt hat diese Formation mit „Exit Wounds“ ein neues Album vorgelegt. Wie zu erwarten war wird das Album vor allem vom neuen Frontmann geprägt. Mit Dolving hatte die Band einen schillernden Exzentriker mit an Bord, mit Aro einen kraftvollen, eher geradlinigen Fronter, dessen Charakter sich voll auf das Album niederschlägt. Geboten werden straighte, schädelspaltende Songs, die in ihrer Marschrichtung stark an die beiden vorherigen Alben mit Marco Aro erinnern. Ganz darauf reduzieren kann man die Band aber nicht. „Exit Wounds“ legt trotz der Geradlinigkeit eine sehr melodische Gitarrenarbeit an den Tag. Die Kombination daraus macht die Platte zu einem echten Knaller. Insgesamt gibt sich die Band deutlich weniger experimentierfreudig, sondern verlässt sich auf messerscharfe Riffs und derbe Grooves. Genau das, was man von The Haunted hören will. Trotz der so einschneidenden Veränderung im Lineup haben es die verbleibenden Mitglieder geschafft, die Identität der Band zu bewahren und ein rundum gelungenes Album abzuliefern. (rg)