Mastodon - Blood Mountain
“Never change a winning team“ haben sich die Herren aus Atlanta, Georgia wohl gedacht als es an der Zeit war zwischen zwei Touren mal eben den Nachfolger zum Über-Album „Leviathan” einzuspielen. Produzent und Artwork kommen wieder aus bewährten Händen, nur beim Endmix hat man sich (vom Label?) in die goldenen Arme von Rich Costey treiben lassen, der in der Vergangenheit ja schon Bands wie Muse, Rage Against The Machine, The Mars Volta, Franz Ferdinand und Bloc Party veredelt hat. Und die ersten gesungenen Worte sagen an sich schon alles “The Hero Of The Gods, The Crossing Of The Threshold, The Belly Of The Whale, Refusal Or Return“ make it or brake it, das berüchtigte dritte Album... Beim zweiten Song „Crystal Skull“ wähnt man sich gar schon wieder, wie beim Vorgänger oft, auf den schwankenden Planken eines Schiffs auf hoher See im Kampf mit haushohen Wellen. Alles beim alten also? Mit nichten! Der Moshfaktor, also die eingängigen Passagen wurden minimal zurückgedreht, die Band hat deutlich ihre Handschrift gefunden und führt konsequent fort, was mit dem vorigen Album begonnen wurde. Aber einen Song wie „Sleeping Giant“ hatte wohl niemand auf der Rechnung, langsamer, schöner und dramatischer (mit Gong und Streichern!) als alles was die Band vorher gemacht, gleichzeitig aber meilenweit von Major-bedingter auf die Masse schielender Anbiederung entfernt. Im folgenden „Capillarian Crest“ und besonders in dessen unglaublichen, vor technikstrotzenden Mittelteil, ist die Band dann näher dran an King Crimson als je zuvor, bei “Bladecatcher“ gibt´s wildeste Gesangsverzerrungen, dass Ex-Faith No More Onkel Patton seine wahre Freude hätte und mit “Colony Of Birchmen“ gibt´s die Single mit Promibonus (siehe Interview). Definitiv unter meiner Album-Top 10 2006! (tj)