Napalm Death - Smear Campaign
Einleitende Worte für eine Band wie Napalm Death zu verfassen ist ziemlich überflüssig, schließlich ist die Band eine der bekanntesten und einflussreichsten im Bereich der extremen Gitarrenmusik. Ihr neues, mittlerweile 13tes Album hört auf den Namen „Smear Campaign“ und beginnt mit einem für Napalm Death sehr untypischem Intro, welches man eher einer Black-Metal/Gothic Band zuschrieben würde. Doch auch ein Napalm Death Album lässt sich mit düsteren majestätischen Keyboards passend einleiten. Dann jedoch legen die Engländer ungebremst los. „Sink Fast, Let Go“ brettert mit rasanter Geschwindigkeit und markerschütterndem Gekreische los. Von da an gibt es kein halten mehr. Napalm Death schwingen unaufhörlich die Keule und liefern eine Meisterleistung in Sachen extremer Musik ab. Die Band bedient sich dabei an ihrem kompletten, in knapp 20 Jahren Bandgeschichte auf beachtliche Größe angewachsenem, Repertoire. Da gibt es natürlich hyperschnelle Blastbeats aber auch höllische Grooves, rasante Rhythmuswechsel und halsbrecherische Breaks, noisige Gitarrenwände und Punkrock Geschrammel. Dazu bellt, kreischt und grunzt Frontmann Barney in gewohnter Weise seine intelligenten Texte. Abwechslung wird bei unverminderter Härte groß geschrieben und so fließen die unterschiedlichen Stilelemente nahtlos ineinander über. Die Band fackelt ein wahres Feuerwerk ab, klingt mal hysterisch, mal wütend, mal mahnend. Sogar Platz für Experimente bietet die Platte. So erklingt in dem Song „In Deference“ (und dem Intro) die Stimme von Anneke van Giersbergen, Sängerin bei The Gathering. Die weiblichen Vocals fügen sich überraschend gut in den Napalm Death Sound ein und erinnern latent an Cradle Of Filth. So muss moderne extreme Musik klingen. Bombe! (rg)