Neaera - Armamentarium
Die Münsteraner Neaera haben sich gerade mal im Sommer 2004 gegründet und legen mit "Armamentarium" tatsächlich bienenfleißig schon ihr drittes Album vor. Aber wie heißt es so schön? Man soll das Eisen schmieden, so lange es heiß ist. Und noch ist Metalcore eben der heiße Scheiß! Obwohl die Szene mittlerweile heillos überlaufen ist, manches Label immer noch alles signt, was auch nur halbwegs nach Metalcore riecht und man selbst als interessierter Hörer langsam ernsthafte Probleme hat die einzelnen Combos verlässlich auseinander zuhalten ist ein Ende des Booms noch nicht in Sicht. Und anstatt sich Gedanken zu machen, was man denn machen könnte um sich gegen die Flut abzugrenzen, haben sich die Münsteraner darauf konzentriert, was sie am besten können und das im Gegensatz zum Vorgänger "Let The Tempest Come" in nur leicht modifizierter Art zu einem neuen Album geschmiedet. So könnte der Opener "Spearheading The Spawn" auch vom letzten Album sein, wenn es da nicht die ein oder andere kleine Veränderung gäbe. Am auffälligsten ist, dass die Gitarren noch tiefer gestimmt wurden, was dem Material gut zu Gesicht steht und die Sache schwerer macht. Des weiteren wirkt das Album noch düsterer und auch kompakter, was wohl beides auf den Erfahrungsschatz durch u.a. diverse Touren zurückzuführen sein dürfte. Und auch der Sound wurde trotz prinzipiell gleichem Aufnahmeteam noch mal verbessert. Hitzige Death Metal-Passagen treffen auf wuchtige Mosh-Parts, nichts wirklich neues, aber trotzdem gewohnt hochklassiges von Neaera! Stagnation auf hohem Niveau, wenn man es denn so ausdrücken möchte. (tj)