Neaera - Forging The Eclipse
Genau eine Minute lang dauert der atmosphärische Introtrack “The Forging”, eine Minute in der man noch mal durchatmen kann bevor dann knapp 40 Minuten die Keule geschwungen wird. Nicht umsonst bilden die Westfalen zusammen mit Maroon, Caliban und Heaven Shall Burn die absolute Speerspitze in Sachen Metalcore aus deutschen Landen. Der Vorgänger „Omnicide – Creation Unleashed“ erntete bei seiner Veröffentlichung vor ca. eineinhalb Jahren aber durchaus zwiespältige Reaktionen. Wobei bei den Fans wohl ohnehin auf ewig das Debüt „The Rising Tide Of Oblivion“ auf dem Thron sitzen wird; ihr fünftes Langeisen könnte an diesem Status aber erstmals etwas ändern. Das Quintett bringt seine Kunst auf den Punkt und hat, mit leichten Abstrichen beim etwas blassen Artwork, auf allen Positionen die Idealbesetzung gewählt. Aufgenommen wurde wieder bei Alexander Dietz (Heaven Shall Burn), wobei die Schlagzeugaufnahmen bei Altmeister Andy Classen über die Bühne gingen. Gemischt hat „Mr. Danish Dynamite“ Tue Madsen. Das „dreckige Dutzend“ demonstriert eindrucksvoll den Status und das Können der Band, mächtige Mosher, rasende Blastattacken und packende Melodien – und das alles gekonnt fokussiert und mit deutlich gesteigertem Black Metal-Anteil. Füller sucht man hier vergeblich. Songs jenseits der vier Minuten-Marke sind die Ausnahme, meist genügen den Jungs die idealen dreieinhalb Minuten um ins Schwarze zu treffen. Ab November dann mit u.a. Caliban und Soilwork auf ausgedehnter Europatour. Und, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: das fünfte Album in sechs Jahren Bandgeschichte! (tj)