Donots - Coma Chameleon
Fast vier Jahre ist es her, da erschien das letzte Album der Donots "Got The Noise". Sicherlich kein schlechtes Album und auch keineswegs unerfolgreich, aber eben auch Sinnbild für die künstlerische Pop-Punk Sackgasse in die sich die Band langsam aber sicher manövrierte. Das hat die Band offensichtlich selbst realisiert und wagt nun den Neuanfang. Das rechtliche Tauziehen um aus dem Plattenvertrag mit Gun Records heraus zu kommen dauerte schließlich satte zwei nervenaufreibende Jahre. Während dieser Zeit reiften aber schon neue Songideen welche die Band nun in Form von Coma Chameleon veröffentlicht. Die lange Zeit in der die Songs gereift sind ist ihnen definitiv anzuhören. Die Band hat sich verändert, geht einen Schritt weiter und kann beileibe nicht mehr ganz so einfach in die Pop-Punk Schublade gesteckt werden. Tolle Songwriter waren die Jungs schon immer, aber auf dem neuen Album wächst die Band über sich selbst hinaus. Das neue Material klingt wesentlich vielfältiger, tiefgründiger und reifer aber gleichzeitig auch rauer, kantiger und hungrig. Ein echter Befreiungsschlag der vor neu gewonnener Kreativität sprüht und es trotzdem schafft die Trademarks beibehalten. Der Punk Einfluss ist deutlich zurück geschraubt worden, stattdessen wird ROCK heute groß geschrieben. Zuckersüße Melodien werden mit rauen Rockriffs gepaart, dazu darf auch gern mal ein Keyboard erklingen, Chorgesänge sind ebenso zu hören wie wummernde Bassläufe. Sänger Ingo setzt seine Stimme variabler und charismatischer als je zuvor ein. Die Donots machen vor nichts was dem Song dient halt. Das Konzept geht auf, die Band spannt großartige Melodiebögen, die Songs sind spannend und mitreißend arrangiert, warten mit unerwartet Wendungen auf und setzen sich schnell im Ohr fest. So ist Coma Chameleon ein wirklich großartiges Album geworden das alles was die Band jemals gemacht hat in den Schatten stellt. (rg)