Chimaira - The Infection
Es dauert etwas, bis es nach der Infektion mit Album Numero fünf der US-Metalband Chimaira zum Ausbruch der Begeisterung kommt. Anfangs wirkt es doch etwas arg eindimensional, was hier abgeliefert wird. Aber das Album ist ein klassischer Grower, will sagen, das Material erschließt sich mit jedem Durchlauf mehr. Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen hat die Band anders gewichtet. Einerseits kommen die Songs, die sich schneller erschließen nicht gleich am Anfang des Albums. Mir haben sich nämlich zuerst die Tracks fünf bis sieben, also "The Disappearing Sun", "Impending Doom" und "On Broken Glass" geöffnet. An sich packt man die überzeugendsten Tracks in die vordere Hälfte des Albums... Andererseits setzen sie wohl auch auf andere Pferde mittlerweile. Denn statt straighter Uptempo Smasher geht´s hier eher um Midtempogroove und Atmosphäre und statt einzelner Songs zählt hier das Gesamtwerk. Auch stilistisch ist das breiter aufgestellt, zu den bekannten (Neo-)Thrash- und Death Metal-Elementen gesellen sich vereinzelt sogar Black- und Doom-Metal. Anbiederung in Richtung Metalcore sparen sie sich aber dankenswerterweise. Mit dem Instrumental "The Heart Of It All" bringen sie das Album interessant zu Ende. Das ist fast schon progressiv, aber nie zu verfrickelt; schön gemacht auch mit Melodie-, Harmonie- und Stimmungswechseln. Gutes Album, aber (seither noch) kein Volltreffer. (tj)