Harmful - 7
Eine echte Ausnahmeerscheinung: satte 15 Jahre verfolgen die Hessen nun schon unbeirrt ihren eigenen Weg, bringen 2007 ihr siebtes Album heraus und das tatsächlich noch mit dem LineUp, mit dem damals auch schon das erste Demo eingespielt wurde. Wobei da jüngst tatsächlich jemand dazu gekommen ist, aber dazu später mehr... Ursprünglich im Noisecore gestartet, ist davon heute nur noch der Wille zum Groove und zu dominanten Gitarren geblieben. Mindestens ebenso wichtig ist aber mittlerweile die Melodie. Und wo sonst immer ein Schritt nach vorne gemacht wurde, die Grenzen in denen sich die Band bewegt weiter gesteckt wurden, ist „7“ erstmals ein kleiner Schritt zurück. Zurück zu (bewusst) weniger Pop, weniger Politik und kaum noch armenischem Folklore-Input - diese Seite lebt Sänger Aren Emrize mittlerweile mit seinem Soloprojekt Emirsian aus... back to basics also! Die Band weiß, was sie kann und perfektioniert das hier, destilliert es auf den Stand 2007 ein und kommt vor allem auf den Punkt – die meisten Songs sind um die knackige drei Minuten lang. Produziert hat das Album Billy Gould, ja genau DER, der früher bei Faith No More den Bass bedient hat! Beim siebten (!) Song „Hide“ ist er sogar an der Gitarre zu hören. Und genau da wird man ihn auch bei den Liveshows sehen, er ist nämlich als zweiter Gitarrist bei den Hessen eingestiegen – die haben sich wohl sehr gut verstanden im Studio! Auch sehr prominent ist der Mann, der die 11 Songs gemischt hat: Flemming Rasmussen! Der hat u.a. legendäre Alben wie „Master Of Puppets“ und „...and Justice For All“ von Metallica “verbrochen“ und dem Album den letzten Schliff verpasst. (tj)