Cataract - dto.
Etwas Sorgen hatte ich mir schon gemacht, wohin die Eidgenossen von Cataract mit ihrem neuen Album steuern würden. Denn in den letzten Monaten hörte man immer wieder von Umbesetzungen in der Band, wobei der Abgang des Gitarristen Simon Füllemann am ehesten Anlass zur Sorge gab. Denn der war nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch einer der Hauptsongwriter im Bandgefüge. Aber schon der Opener "Separation Of Life And Time" fegt die Sorgen/Zweifel vom Tisch, denn Simons Nachfolger Tom Kuzmic erweist sich als der perfekte Neuzugang für die Band. Die Songs überzeugen, kommen herrlich auf den Punkt, wollen aber glücklicherweise auch nicht immer unbedingt nur maximale Zerstörungskraft - wie beispielsweise "Doomed Steps" - erzeugen, sondern erlauben sich hier und da auch mal etwas Midtempo, wie beispielsweise bei "Tonight We Dine In Hell". Das klingt alles, als ob da jemand ordentlich seinen Horizont erweitert hätte - und das ist bei den vielen Bergen in der Schweiz ja gar nicht so einfach. Diese moderate Entwicklung steht der Band aber sehr gut zu Gesicht. Achtung Schnäppchenjäger, der Erstauflage liegt eine Bonus-CD bei, die sich sicherlich bald zum Gesuchten Sammlerstück entwicklen dürfte: Dort covern sich Cataract nämlich quer durch die Metalgeschichte und präsentieren Neubearbeitungen von u.a. Cro-Mags, Ramones, Pantera, Slayer und - man höre und staune - Mötley Crüe! Im Vergleich zum Vorgänger "Kingdom" kackt eigentlich nur das relativ nichtssagende Artwork ab - aber lieber so, als andersherum! (tj)