Caliban haben sich zu einer der erfolgreichsten deutschen Metalcore Bands gemauster und insbesondere ihr letztes Album ?The Opposite From Within? hat ihnen zum Durchbruch verholfen. Das neue Werk ?The Undying Darkness? ist vor kurzem erschienen. Wir haben Shouter Andy mal per Email auf den Zahn gefühlt.
Das neue Album ?The Undying Darkness? erscheint bald. Was sind in deinen Augen die größten Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger?
Der Sound ist noch besser als auf dem Vorgänger und die Songs an sich sind frischer und gehen besser nach vorne. Teileweise ist sie härter, aber dafür sind die melodischen Parts weiter ausgebaut. Meine Stimme ist brutaler als vorher (sagen zumindest die meisten).
Mir ist aufgefallen, dass ihr den Anteil an melodischem Gesang wieder zurück genommen habt. Warum?
Eigentlich ist er wie zuvor auch, wir versuchen die Anteile immer so die Waage zu halten. Die meisten anderen Journalisten finden dass der melodischen Anteil höher ist.
Seid ihr zurückblickend voll und ganz mit ?The Opposite From Within? zufrieden? Was würdet ihr anders machen?
Man ist nie immer mit allem zufrieden, man kann immer noch was besser machen und das haben wir jetzt auf der neuen Platte auch gut hinbekommen wie wir finden.
Die melodischen Parts, insbesondere der Gesang, klingen heute wesentlich natürlicher und nicht so gewollt wie ich das beim Vorgänger empfunden habe. Würdest du zustimmen?
Ja, da würde ich zustimmen. Das liegt daran, dass der alte Sänger nur geliehen war und wir die neue Platte komplett mit Denis erarbeitet haben. Da hat man mehr Zeit direkt im Entstehungsprozess die Gesangslinien einzubauen.
Welche Vorgaben habt ihr euch beim Schreiben der neuen Songs gemacht?
Eigentlich keine, es kommt meistens wie es kommt. Das einzige worauf wir etwas mehr geachtet haben war das Songwriting und die cleanen Parts.
Wie geht ihr mit dem Erwartungsdruck von außen um?
Gelassen. Da ist so gut wie kein Druck.
Womit beschäftigen sich die Texte der neuen Platte?
Sie beschäftigen sich wie immer mit meinem Leben bzw. Erfahrungen, Ängsten, Träumen und Fantasien?it´s all about the girls...
Als Produzent habt ihr euch wieder In Flames Sänger Anders Frieden ausgesucht. Wie war die Arbeit mit ihm verglichen mit dem letzten Mal?
Eigentlich noch entspannter, da man ja schon mal zusammen gearbeitet hat. Jeder wusste was er zu erwarten hat und somit gab es auch keine bösen Überraschungen. Es war alles sehr angenehm und noch leichter als beim ersten Mal.
In der Vergangenheit hattet ihr immer wieder Probleme den melodischen Gesang auf der Bühne zu reproduzieren. Wie geht ihr in Zukunft mit diesem Problem um?
Denis ist mittlerweile besser geworden und ist immer noch im Training. Es bleibt also alles beim Alten. Auch wenn er manchmal etwas neben der Spur ist. Er hat mal gute und mal schlechte Tage, nichts ist perfekt?außer vielleicht Killswitch.
Ich kann mir vorstellen, dass ihr mit einigen Sell-Out Vorwürfen zu kämpfen hattet. Wie geht ihr damit um?
Das haben wir schon hinter uns. Mittlerweile kann man gut damit umgehen und am besten ignoriert man es einfach, denn man weiß es ja besser...
Wie sehr fühlt ihr euch noch der Hardcore Szene zugehörig?
Nicht mehr so stark, denn die meisten aus der Szene respektieren uns ja nicht mehr weil wir sell out´s sind. Aber ich find fast nichts geiler als ne kleinere Show zu spielen und viele alte Gesichter zu sehen. Aus der Zeit als wir angefangen haben und aus Zeiten in denen wir gewachsen sind.
Ihr seid eine der wenigen deutschen Bands die sich in den Staaten hier und da einen Namen gemacht haben. Warum ist euch das besser gelungen als anderen Bands und wie wichtig ist euch der amerikanische Markt?
Ich denke das kam dadurch dass wir immer wieder in den Staaten getourt sind und uns immer präsent gezeigt haben. Die Amis haben echt so viele Bands, wenn man da nicht Gesicht zeigt und spielt, dann kennt man dich nicht oder vergisst dich schnell. Der Markt ist schon sehr wichtig, ist ja mit der größte den es gibt.
Was sind jetzt noch eure unerfüllten Ziele/Träume mit der Band?
Ich hab noch nicht die ganze Welt gesehen.
Auch auf die Gefahr hin das ihr diese Frage schon tausendmal beantworten musstet. ?Warum habt ihr euch Caliban genannt? Ist einer von euch ein großer Shakespeare Fan? Oder wie seht ihr die Band als Verkörperung ?einer ungebildeten, triebgesteuerten und wilden Energie? für die der Charakter steht?
Ganz genau das...und der Name an sich ist auch schick. Also unser damaliger Gitarrist kam mit der Idee an und hatte gerade ?Der Sturm? gelesen. Abgesehen von Shakespeare gibt's da noch nen X-Force Mutanten der auch so heißt.
Wie sehen eure Tourpläne aus?
Ab dem 23.2. starten wir zur "darkness over europe" Tour die dann quer durch die Länder geht und ansonsten ist halt USA, Japan, Brasilien geplant. Da steht aber noch nichts fest, ist erst in Planung...
Auf welche Bands steht ihr derzeit selbst?
Ich kann ja nur von mir selbst sprechen, obwohl das auch schwer ist da ich ständig was anderes höre...boy from brazil, peaches, underworld, khoma, björk, swing kids, in flames...
Letzte Worte?
Wer auch immer das liest, danke an euch alle für eure Zeit und hoffentlich auch Treue. Vergesst nicht die neue CD zu KAUFEN und schaut mal auf ner Show vorbei...mosh on!!!
Das Interview wurde von Rolf Gehring geführt.
Dieser Artikel wurde 616 mal gelesen
Interview: Email Interview mit der deutschen Metal/HC Formation (2003)
Interview: Interview mit Gitarrist Marc Görtz zum neuen Album "I Am Nemesis" (2012)
Review: Shadow Heart´s, 2003 (rg)
Review: The Opposite From Within, 2004 (rg)
Review: The Undying Darkness, 2006 (rg)
Review: The Awakening, 2007 (rg)
Review: Say Hello To Tragedy, 2009 (rg)
Review: Coverfield, 2011 (rg)
Review: I Am Nemesis, 2012 (rg)
Review: Ghost Empire, 2014 (rg)
Live-Review: 23.10.2004, Aalen - Rock It