Caliban - Ghost Empire
In den letzten Jahren haben Caliban immer wieder stilistische Veränderungen an ihrem Sound vorgenommen. Beim letzten Album „I Am Nemesis“ hatte man dann das erste Mal seit langem das Gefühl, die Band habe wieder zu sich gefunden. Das sehen die Jungs selbst wohl ähnlich und verfolgen nun auf dem neuen Werk „Ghost Empire“ den 2012 eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Dabei verfeinern sie den Sound eher als ihn zu verändern. Mit typischem Metalcore hat das nicht mehr viel zu tun. Caliban stehen heute stilistisch deutlich näher bei In Flames als bei Earth Crisis mit einem Hauch Gothic. Unterm Schnitt sind Caliban auf „Ghost Empire“ damit so hymnisch und eingängig wie nie zuvor. Jedoch klingen die Songs nie zu gewollt oder aufgesetzt. Durch smartes Riffing und eine gesunde Härte besitzen die Tracks nach wie vor Biss. Frontmann Andreas Dörner singt verstärkt auch selbst melodisch, was dem Album gut steht. Viele Parts werden aber einmal mehr von Denis Schmidt (Gitarre) übernommen. Dazu gibt es immer wieder hymnische Chöre, epische Keyboards und sehr eingängige Refrains zu hören. Die Hitdichte auf dem Album ist sehr hoch. Dabei kann durchaus für wirklich starke Hits gesprochen werden, die auch mit dem nötigen Tiefgang ausgestattet sind. Spätestens das auf Deutsch vorgetragene „nebeL“ sorgt für Gänsehaut, aber auch der Titeltrack, „Devil´s Night“, „Good Man“ und „My Vertigo“ sind Killer. Durchhänger sucht man vergebens und auch am Ende der Spielzeit setzen Caliban immer wieder Akzente. Dabei schafft es die Band, jedem Songs seinen eigenen Charakter zu geben. Da sind die bösartigen Brecher, die Hymnen oder die eher emotionalen Tracks. „Ghost Empire“ stellt somit im Vergleich zum Vorgänger noch einmal eine deutliche Steigerung dar. Top. (rg)