Darkest Hour - Deliver Us
Eine der besten Schweden-Death Metal-Bands sind seit Jahren die US-Amerikaner von Darkest Hour. In ihrem technischen Sound vereinen sie sehr gekonnt Bands wie In Flames oder auch At The Gates und das schon lange bevor Begriffe wie Metalcore geprägt wurden. Gleich der Opener "Doomsayer" fegt jegliche Fragen, ob sie denn qualitativ an den starken Vorgänger "Undoing Ruin" anknüpfen können, mühelos vom Tisch. Nach kurzem akustischem Gitarrenintro setzt Shouter John Henry und die Band ein und kloppen von Anfang an alles kurz und klein; das aber auf höchstem Niveau, mit walzendem Groove und smart gestreuten eingängigen Passagen. Der fette Soundrahmen hat sicherlich nicht unwesentlich mit dem Hinweis "Produced, Engineered And Mixed By: Devin Townsend" im Booklet zu tun. Traurig, dass seine Band Strapping Young Lad wohl erst mal auf unbestimmte Zeit ins Eisfach verlagert wurde, aber so lange er solche Granaten auf den Weg bringt bleibt uns die Schaffenskraft des Herrn Townsends ja doch aufs angenehmste erhalten. Cool auch der Hinweis in den Linernotes "No Keyboards Were Used In This Recording". Da das Genre Metalcore dieser Tage doch arg überlaufen ist, fallen Bands mit Identität in der Masse umso mehr auf und Darkest Hour überragen 95% der Genrekollegen schlafwandlerisch gleich um mehrere Köpfe. Hier passt alles, ob nun ausgefuchste instrumentale Spielereien, melodische Passagen, die im Ohr hängen bleiben (siehe beispielsweise "Sanctuary" und "Demon(s)") und schlussendlich sogar die Gitarrensoli, die bei vielen anderen Bands mehr als Pflichtübung hinzugefügt werden, hier aber stimmig ihre Daseinsberechtigung haben. Obwohl gerademal Halbzeit ist, kann man getrost jetzt schon von einem der Alben des Jahres 2007 im Genre sprechen. Löblich auch das eher unkonventionelle aber umso gelungenere Artwork. (tj)