Darkest Hour - The Human Romance
Darkest Hour melden sich mit einem neuen Schlag in die Fresse zurück. Mit „The Human Romance“ feuern sie ihr inzwischen siebtes Album ab. Die fünf Jungs aus Washington DC, die bereits das sechzehnte Jahr ihrer Bandgeschichte schreiben, präsentieren erneut ihre explosive Mischung aus einem melodischen Thrash Gewitter mit dem Besten aus Punk, Hardcore und einer ordentlichen Kelle Schwedentod. Die Markenzeichen der Band sind nach wie vor zu hören. Die aggressive Wut in der Stimme von Sänger John Henry, die göttlichen Riffs, die feinen Soli der Gitarrenfraktion und natürlich die fantastische Arbeit an der Schießbude sind unverkennbar die Handschrift von Darkest Hour. Dennoch ist die neue Platte im Gegensatz zu früheren Scheiben leichter zugänglich und brennt sich sofort im Ohr fest, so dass die Scheibe ehe man sich versieht auf Dauerrotation steht. Gestartet wird mit dem atmosphärischen Intro „Terra Noctunus“, gefolgt von „The World Engulfed In Flames“, wo es voll eins auf die Zwölf gibt. Etwas gemächlicher, aber nicht weniger dick kommt da „Savor The Kill“ aus den Boxen. „Man & Swine“ prügelt dann wieder geradeaus ins Gedärm. Dass in „Love As A Weapon“ so etwas wie Cleanvocals zuhören sind, wird mit Sicherheit so machen Altfan erschrecken, allerdings finde ich, dass es gut funktioniert und dies ein Zeichen der kleinen aber feinen Stilerweiterung ist. Zumal auch auf „Deliver Us“ bereits Ähnliches zu hören war. Überhaupt steht das neue Album näher an „Deliver Us“ als an dem direkten Vorgänger „The Eternal Return“. Bei „Your Everyday Disaster“, „Violent By Nature“, „Purgatory“ und „Wound“ werden keine Experimente gemacht, hier bekommt man typischen Darkest Hour Thrash Sound mit genialer Gitarrenarbeit serviert. Über das fast neun Minuten lange Instrumental „Terra Solaris“ lässt sich wohl am heftigsten diskutieren. Zwar zeigen die Jungs hier, dass sie an den Instrumenten topfit sind, aber nach dem zweiten oder dritten Mal Hören skipt man gerne weiter. Zu einem versöhnlichen Ende wird mit „Beyond The Live You Know“ geprügelt. Mit Soilworks Peter Wichers an den Reglern wurde eine heftige, klare Produktion geschaffen. Die Band liefert einmal mehr ein fettes Brett ab, das sich gewaschen hat. Der auf der limitierten europäischen Version der Platte enthaltene Song „Hierarchy Of Heathens“ lag mir leider nicht vor. Dennoch reicht das Gehörte um diese Scheibe als ganz klares Must-Have zu empfehlen. (jh)