Darkest Hour - The Eternal Return
Darkest Hour zählen seit Jahren zu einer festen Größe im modernen Metal und Hardcore Umfeld. Ihr letztes Album „Deliver Us“ war ein Meilenstein. Die Band hat ihren ureigenen Stil irgendwo zwischen Thrash-Metal, Punk und Hardcore gefunden und versteht sich darauf, ebenso derbe als auch melodische Songs zu schreiben. Mit „The Eternal Ruin“ legt die Band aus Washington nun ihr neues Werk vor. Der Versuch den Vorgänger zu toppen wäre ein schwieriges Unterfangen, die Band versucht es folgerichtig gar nicht erst. Stattdessen erschaffen Darkest Hour ein Album, das zwar unverkennbar ihre Handschrift trägt, aber einen ganz eigenen Charakter hat. Auf den ersten Eindruck wirkt es sehr viel derber und roher als „Deliver Us“ und erinnert eher an „Undoing Ruin“. Die Songs haben deutlich an catchyness eingebüßt und gehen nicht mehr so schnell ins Ohr. Deutlich wird das auch am Shouting. Die auf „Deliver Us“ zaghaft neu entdeckte Art, Melodie in das Shouting von Frontmann John zu bringen, wurde fast komplett wieder über Bord geworfen. Es könnte daran liegen, dass es dem neuen Material einfach nicht so gut stehen würde. Denn auch an der Gitarrenfront springen einem die Melodien nicht mehr so direkt ins Gesicht. Stattdessen muss man die Platte eine Weile wirken lassen, bis sie sich voll entfaltet. Dann entdeckt man wie grandios die Gitarrenarbeit von Mike Schleibaum wirklich ist. Er bietet großartige, ausufernde Soli dar, die den Songs keineswegs die Power rauben, sondern sie im Gegenteil in höhere Sphären heben. Darkest Hour klingen auf „The Eternal Return“ progressiver denn je. Produziert und mit einem grandiosen aber thrashigen Sound versehen wurde die Platte von Brian McTernan. Mit „The Eternal Return“ führen Darkest Hour die Reihe fantastischer Alben nahtlos fort, auch wenn die Platte dieses Mal deutlich mehr Zeit braucht, um zu zünden. (rg)