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Kvelertak / Toxic Holocaust / Wolves Like Us / The Secret /

01.12.2011, Zürich, Abart

Mit Kvelertak, Toxic Holocaust, Wolves Like Us und The Secret hat sich in der Vorweihnachtszeit ein äußerst  unheiliges Tourpaket zusammengefunden. Alle Bands sind auf der Höhe der Zeit, unterscheiden sich untereinander genug, um für eine abwechslungsreiche Show zu sorgen, sind sich aber gleichzeitig ähnlich genug, um ein gemeinsames Publikum anzusprechen.

Den Anfang machten die Italiener von The Secret, die sicherlich bösartigste Band des Abends. Die Band ist inzwischen bei Southern Lord untergekommen. Sie treffen mit ihrer bitteren Mixtur aus Sludge, Crust, Hardcore und Black-Metal genau den Zeitgeist. Ursprünglich hätten Trap Them an ihrer Stelle spielen sollen, diese mussten aber ihre Teilnahme an der Tour im Vorfeld absagen. Auch The Secretwaren an diesem Abend nicht mit Glück gesegnet. Ihr Drummer hatte sich wohl kurz vor der Show verletzt und konnte nicht spielen. Statt den Auftritt ganz sausen zu lassen, half der Drummer von WolvesLikeUs aus. Natürlich ließ sich in so kurzer Zeit das Set der Jungs nicht proben. So bekam das Publikum in Zürich einen besonderen Auftritt geboten, der im Grunde einer Jam Session gleich kam. Aufbauend auf dem Song „Cross Builder“ vom aktuellen Album der Band, lärmte das Quartett gut 15 Minuten in Slow-Motion. Gitarrist, Bassist und Drummer hielten dabei permanenten Sichtkontakt während der Frontmann Gift und Galle spuckte. Das Ergebnis war eine zermürbende, anstrengende aber auch atmosphärische Soundwand. Viel länger hätte das Ganze nicht dauern dürfen, da es sonst sicher zu eintönig geworden wäre, für eine improvisierte Show war es aber sehr passabel.

Als nächstes standen die Newcomer von WolvesLikeUs auf der Bühne. Die Norweger bestehen aus Mitgliedern von Amulet und JR Ewig und hatten von allen Bands des Abends sicherlich den zugänglichsten Sound. Ihre raue Mischung aus Hardcore, Punk und 70s Rock überzeugte auf ganzer Linie. Die Band gab sich spielfreudig und der Frontmann legte alle Leidenschaft in seine Reibeisenstimme. Gespielt wurden ausschließlich Songs ihres Debüts. Tracks wie „Deathless“, „Burns Like a Paper Rose“ oder „Secret Handshakes“ gingen auch live unter die Haut und wirkten noch eine ganze Ecke roher als auf Platte. Optische Akzente der Show waren der Bart des Gitarristen sowie der hart arbeitende Bassist, dessen Moves immer wieder Catweasel Erinnerungen weckten. Wolves Like Us konnten auf der Bühne ebenso wie auf Platte überzeugen. Nach nur sieben Songs war die Spielzeit leider schon abgelaufen.

Im Anschluss betraten Toxic Holocaust die Bühne. Das Trio aus Portland ist eine der Bands, die das Thrash Metal Revival mit losgetreten haben. Inzwischen hat die Band bereits ihr viertes Album veröffentlicht. Die Jungs spielen lupenreinen Thrash-Metal, der klingt, als hätten die letzten 25 Jahre Musikgeschichte einfach nicht stattgefunden. Die Band lässt sich nicht nur von den alten Platten inspirieren, sondern knüpft nahtlos an Platten wie „Kill ´em all“, „Show No Mercy“ oder „BondedBy Blood“ an. Dabei wurde sicherlich auch vieles von den Originalen ausgeliehen, aber das trübte den Spaß an diesem Abend kaum. Der Auftritt von ToxicHolcaust machte von der ersten bis zur letzten Minute Spaß. Vor allem auch, weil die Jungs sich selbst nicht allzu ernst nehmen. Anders wäre es weder möglich, dieses Outfit so authentisch zu tragen, noch Songs mit Titeln wie „Metal Attack“, „Death Brings Death“, oder „Nuke The Cross“ vorzutragen. Toxic Holocaust haben es geschafft, mit ihrem Retro Sound nicht nur Erinnerungen aufleben zu lassen, sondern mit ihren rundum starken Songs wirklich für Begeisterung zu sorgen. Ausgerechnet die thrashigste Band des Abends hatte übrigens den besten Sound. Nicht nur das machte sie mit zu den Gewinnern des Abends.

Nach einer gefühlt ewigen Umbaupause, in der es, wie der ratlos dreinblickende Roadie suggerierte, technische Probleme zu lösen gab, betrat mit Kvelertak die zweite norwegische Band die Bühne. Mit drei Gitarren macht man natürlich ordentlich Wind und so stieg der Lautstärkepegel beim Headliner deutlich an. Leider gereichte das eher zum Nachteil des Gesamtsounds, der bisher an diesem Abend eigentlich bei jeder Band voll in Ordnung war. Bei Kvelertak gehört Lautstärke aber sicher auch zum Image und drum will man mal ein Auge zudrücken. Auf der kleinen Bühne war mit den fünf Mann plus Drummer plötzlich recht viel los. Frontmann Erlend Hjelvik betrat die Bühne, obenrum nur mit einer offenen Jeansweste bekleidet, derer er sich später entledigte. Die Band wurde ihrem Stil als Mixtur aus Black-Metal, Hardcore und Turbonegro auch optisch gerecht. Dreckig, wütend und bösartig aber auch mit einer Menge Energie und Durchschlagskraft rockte die Band das Abart in Grund und Boden. Dabei nahm Bassist Marvin Nygaard  inklusive Instrument ein Bad in der Menge. Die anwesenden Fans, die sich schon bei den Vorbands nicht unbedingt zurück gehalten hatten, gaben spätestens jetzt alles. Die Band spielte alle Songs ihres selbstbetitelten Albums und sogar noch einen brandneuen Song. So kam die Truppe auf gut eine Stunde Spielzeit. Da kann man nicht meckern. Insgesamt wollte aber der Funke nicht ganz so überspringen wie es beispielsweise bei Toxic Holocaust der Fall war. Grund dafür dürfte eine Mischung aus schwachem Sound, mangelndem Charisma von Frontmann Hjelvik und der Tatsache sein, dass die Songs isoliert betrachtet zwar allesamt stark sind, zusammen aber doch etwas eintönig wirken. Dennoch war es ein sehr gelungener Konzertabend mit hochkarätigen Bands.

Rolf Gehring

(rg)

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